Das Kabarett GAUwahnen präsentiert „Stil-Blüten“ auf der Bundesgartenschau

Die GAUwahnen, Kilianpreisträger der Jahres 2005, präsentieren „Stil-Blüten“. Die Kabarettisten um den Neckargartacher Erhard Jöst, dem 2012 von der Bundesvereinigung Kabarett der Kleinkunstpreis verliehen worden ist, entlarven mit Witz und Satire politische Machenschaften. Mit ihrem eigens für die Bundesgartenschau zusammengestellten Programm zeigen sie auf, wie Bürger sehnsüchtig auf Schiffe warten, die auf dem Neckar gefährliche Ladungen in die Region schleppen. Eva Schwindt-Läpple singt ein Lied auf die moderne Schönheits-Chirurgie und Niklas Albrecht berichtet als Zwerg Karl über seine Arbeit im Salzbergwerk, wo er heimlich Giftmüll eingraben muss. Außerdem klären die GAUwahnen spielfreudig und geistreich über die gesunde Nahrungskette und den Einsatz des Klon-Wählers auf, der im Labor des Max-Krank-Instituts entwickelt worden ist. Sie laufen beim Trollinger-Marathon mit und propagieren immer wieder die Vorteile der Parole „Oben bleiben“! Die Heilbronner Kabarettisten bieten also einmal mehr ein mit zahlreichen Lachanreizen gespicktes satirisches Feuerwerk.

Revuen
In den Jahren 1999 und 2000 produzierten die GAUwahnen zusammen mit Gymnasiasten parodistisch-satirische Unterhaltungsrevuen unter den Titeln „Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt“ und „So schön war die Zeit“.

„Bella Italia“-Revue: „Wenn bei Capri…“
Um die Italiensehnsucht der Deutschen dreht sich die parodistische Unterhaltungsrevue mit vielen themenbezogenen Sketschen, Gedichten, Canzonen und Schlagern. Eine gelungene Inszenierung, die zeigt, wie produktiv die Zusammenarbeit von einem Kabarett-Ensemble mit talentierten SchülerInnen sein kann.

„So schön war die Zeit“?
Eine kabarettistische Schlager-Revue zum fünfzigjährigen Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland, die „keinen verschont, weder die Herren Abgeordneten in Berlin noch die in Heilbronn.“ (Heilbronner Stimme)
Mit großer Spielfreude präsentierten 27 Mitwirkende populäre Schlager aus 5 Jahrzehnten, versehen mit ironischen Kommentaren, in Heilbronn und in Frankfurt/Oder. „Toll, zu welchen Leistungen als Musiker, Sänger und Komödianten die Kabarettisten die Gymnasiasten anstachelten. Interessant, wie viele Ideen in dem Programm steckten, bis hin zum Redeauszug von Heinrich Lübke, der für sich schon bestes Kabarett ist.“ (Märkische Oderzeitung vom 10.7.2000)

GemEinheits-Nacht
In Heilbronn findet seit 1993 jährlich die „Nacht der deutschen GemEinheit“ statt, bei der 1997 auch als „Stargast“ Dieter Hildebrandt mitwirkte. In ihren Programmen präsentieren die GAUwahnen deutsche Gemeinheiten. Die von den Politikern verwendeten Worthülsen werden auf ihren Gehalt abgeklopft, ihre Bücher einer satirischen Kritik unterzogen.
Im Jahr 1989 ist der erste Versuch zur Kontaktaufnahme mit Heilbronns Partnerstadt Frankfurt/Oder gescheitert: „Es ist sowohl in Ihrem Interesse als Kabarettgruppe als auch in unserem, was die gemeinsamen Heilbronner und Frankfurter Ansprüche an die lebendige Umsetzung unserer Städtepartnerschaft anlangt, wenn wir ein Gastspiel der GAUwahnen in Frankfurt (Oder) jetzt noch nicht ins Auge fassen.“ (Brief von Oberbürgermeister Krause an Erhard Jöst vom 11.9.1989).

Nach der „Wende“ schreibt dann der Direktor des Kabaretts „Die Oderhähne“ aus Frankfurt/O. an Jöst einen Brief: „Mit großem Vergnügen habe ich Ihr Buch „Grüß Spott“ gelesen. Als Direktor des politisch-satirischen Kabarett „Die Oderhähne“, der immer in Autornöten ist, wende ich mich hiermit an Sie und lade Sie herzlichst zu einem Besuch in unserer Stadt und natürlich auch in unserem Kabarett ein. Ich halte es für wichtig, mit einem politischen Seher Ihres Formats in Kontakt zu treten“.

Es kommt zu freundschaftlichen Beziehungen zwischen den GAUwahnen und den Oderhähnen, die durch einen regen Kulturaustausch mit Gastspielen vertieft werden. Ab 1993 kommt es jährlich am 2. Oktober zur Realisierung einer gemeinsamen „Nacht der deutschen GemEinheit“, an der sich im Jahr 1997 auch Dieter Hildebrandt beteiligte. (Bereits im Jahr 1994 standen die GAUwahnen zusammen mit dem Münchner Starkabarettisten auf der Bühne, als er in Heilbronn eine Lesung mit seinem „Denkzettel“-Buch durchführte.)
„Das Böckinger Bürgerhaus platzte jedenfalls aus den Nähten. Doch egal ob gequetscht oder dicht gedrängt: Dabeisein ist alles. In ihrem Dreieinhalb-Stunden-Kabarett-Marathon, unterteilt in drei Blöcke mit zwei Lüftungspausen, ziehen Oderhähne und Gauwahnen satirische Bilanz.“ Das Publikum, „einmal warmgeheizt, bleibt nicht nur klatschwillig, sondern richtig klatschwütig bis zu später Stunde.“ („Vereinigung der Masse. Kabarettnacht zur Einheit“. In: Heilbronner Stimme vom 5.10.1993)
Sonstige
Die GAUwahnen unternehmen jährlich Gastspielreisen und treten auf dem Kabarett-Festival in Aschersleben auf. In Heilbronn jahrelang Beteiligung an den vom städtischen Kulturamt veranstalteten Youth-art-Wochen, regelmäßig am Theatermarkt innerhalb des Heilbronner Weindorfs, veranstaltet vom Theaterverein.